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Weniger Schweine und Rinder in den Schlachthäusern

06.06.2023

Angesichts rückläufiger Viehbestände in der Europäischen Union waren die Prognosen zu Jahresbeginn eindeutig: Die Erzeugung von Schweine- und Rindfleisch wird 2023 sinken. Vorläufige Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) bestätigen nun den Produktionsrückgang, der erwartungsgemäß bei Schweinen viel stärker als bei den Rindern ausfällt.

Angesichts rückläufiger Viehbestände in der Europäischen Union waren die Prognosen zu Jahresbeginn eindeutig: Die Erzeugung von Schweine- und Rindfleisch wird 2023 sinken. Vorläufige Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) bestätigen nun den Produktionsrückgang, der erwartungsgemäß bei Schweinen viel stärker als bei den Rindern ausfällt. Von Januar bis März kamen in den meldepflichtigen Schlachtereien der Mitgliedstaaten insgesamt rund 57,05 Millionen Schweine an die Haken; das waren 4,77 Millionen Stück oder 7,7 % weniger als im ersten Quartal 2022. Die EU-Schweinefleischerzeugung lag mit knapp 5,42 Mio t ebenfalls um 7,7 % unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Wird weiter zurückgeblickt, war das Schlachtaufkommen um 10,8 % geringer als im ersten Jahresviertel 2021.



Mit Ausnahme von Griechenland und Schweden wurden in allen EU-Staaten weniger Schweine zerlegt. Besonders stark rückläufig war das Schlachtschweineangebot im Vergleich zum ersten Quartal 2022 in Dänemark mit 16,3 % auf 4,17 Millionen Tiere. Der Fleischkonzern Danish Crown hat deshalb bereits mit Betriebsschließungen und verkürzten Schichten reagiert. Im zweistelligen Prozentbereich gesunken sind zudem die Schlachtungen in Belgien, Bulgarien und der Slowakei. Für Deutschland wird ein Rückgang von 8,0 % auf rund 11,10 Millionen Schweine ausgewiesen. Beim EU-weit größten Erzeuger Spanien ging die Zahl der verarbeiteten Schlachtschweine noch deutlicher zurück, und zwar um 1,40 Millionen oder 9,0 % auf 14,12 Millionen Stück.



Bei den Rindern fiel der Produktionsrückgang moderater aus. In der Gemeinschaft wurden in den ersten drei Monaten 2023 insgesamt 5,37 Millionen Tiere geschlachtet; das waren gut 212 000 Stück oder 3,8 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Rindfleischerzeugung ging dabei um 3,7 % auf 1,57 Mio t zurück. Die rückläufigen Milchpreise haben bisher noch nicht zu einem größeren Schlachtkuhaufkommen geführt; dieses ist EU-weit um 1,9 % auf 1,55 Millionen Stück gesunken. Aus einigen Ländern, darunter Österreich, Schweden, Belgien, Dänemark und die Niederlande, wurde jedoch von ansteigenden Kuhschlachtungen im Vorjahresvergleich berichtet. Das Angebot an Ochsen und Bullen fiel geringer aus; die Zahl der an die Fleischhersteller gelieferten Tiere nahm um 2,9 % auf 1,62 Millionen ab. AgE/dw

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