23-2023

Die Ernteaussichten in der EU und der Ukraine verbessern sich. Der Getreidekorridor bleibt ein Nadelöhr.

In Europa sind die Wettervorhersagen derzeit das wichtigste Thema. In Westeuropa wird warmes und trockenes Wetter erwartet. Auch in der Ukraine soll nur wenig Niederschlag fallen. Regnen wird es dagegen in Südeuropa, mit Ausnahme des Südwestens der Iberischen Halbinsel.

Die Ernteaussichten bleiben in Europa gut. Die EU-Kommission schätzt die Weichweizen-produktion in der EU auf 131,5 Mio. t, das sind 1,3 Mio. t mehr als in der April-Prognose. Die Aussichten für die Getreideproduktion in Frankreich und Rumänien hätten sich verbessert und glichen die Folgen der Dürre in Spanien aus. Die Prognose für die Weichweizenexporte bleibt unverändert bei 32 Mio. t. Die Schätzung für die Gerstenernte wurde um 200.000t auf 52 Mio. t gesenkt, die Schätzung für die Maisernte schrumpfte um 300.000t auf 64,1 Mio. t.

Auch der Deutsche Raiffeisenverband blickt optimistischer auf die Ernte in Deutschland. Die gesamte Getreideernte in Deutschland wird jetzt auf 43,2 Mio. t geschätzt, das sind 400.000t mehr als im April. Die Weizenernte wird vom DRV bei 22,3 Mio. t (150.000t mehr als im April) gesehen, die Gerstenernte bei 10,9 Mio. t (50.000t mehr als im April).

SovEcon hat die Prognose für die ukrainische Weizenproduktion auf 18,5 Mio. t angehoben, das sind 400.000t mehr als in der vorherigen Schätzung. Als Grund für die Anpassung wurden die reichlichen Niederschläge im April angegeben.

FranceAgriMer berichtete am Freitag, dass am 22. Mai 93% der Weichweizen-bestände gut/ausgezeichnet bewertet wurde, das ist unverändert zur Vorwoche, deutlich besser als im vergangenen Jahr (69%) und der beste Wert seit zehn Jahren. Hartweizen wurde mit 86% (Vorwoche: 87%, Vorjahr 67%), Wintergerste mit 90% (90%, 66%) und Sommergerste mit 95% (95%, 61%) gut/exzellent bewertet.

Das türkische Statistikamt meldet, dass die Weizenproduktion in der Türkei 2023 voraussichtlich um 3,8% auf 20,5 Mio. t und die Gerstenproduktion um 1,2% auf 8,6 Mio. t steigen wird.

Auf der Südhalbkugel haben sich die Bedingungen zum Start der Weizensaison ebenfalls verbessert. Laut der Getreidebörse in Buenos Aires haben die starken Regenfälle der letzten Tage in den wichtigsten Anbaugebieten in Argentinien die für die lang ersehnte Feuchtigkeit in den Böden gesorgt. Die Experten der Börse gehen davon aus, dass die Weizenproduktion von den dürrebedingten
12,4 Mio. t in diesem Jahr auf 18 Mio. t ansteigen wird.

Auch in den australischen Bundesstaaten Südaustralien und Victoria sorgen Regenfälle für gute Aussaat- und Auflaufbedingungen. Die Niederschläge kamen laut Medienberichten zum genau richtigen Zeitpunkt. Einige Teile von Victoria seien zwar zu nass, dennoch sei die Stimmung allgemein positiv. Mit dem Wechsel zu El Nino rechnen Meteorologen mit einem überdurchschnittlich trockenen und warmen Winter, den die Pflanzen nun besser überstehen können.

Der Verkehr auf dem Getreidekorridor verläuft weiter schleppend. Nach Angaben des Koordinationszentrums wurden im Mai bisher im Durchschnitt 3,2 Schiffe pro Tag kontrolliert, das ist der niedrigste monatliche Wert seit dem Start des Getreideabkommens. Im April waren es noch vier Schiffe am Tag. Seit dem 29. April werde keine Schiffe mehr inspiziert, die den Hafen von Pivdennyi anlaufen, über den bisher mehr als ein Drittel der über den Korridor beförderten Mengen umgeschlagen wurden. In der Nacht zum Montag war der Hafen von Odessa Ziel eines russischen Drohnenangriffs. Laut Agenturberichten ist durch den Einschlag eines Flugkörpers ein Brand ausgebrochen. Ob dadurch auch der Getreideumschlag behindert wird, war zunächst unklar.  

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) sieht die deutsche Rapsernte in der dritten Ernteschätzung vom 26. Mai bei 4,28 Mio. t, das sind knapp 30.000t mehr als im April. Aufgrund der geringen Nachfrage aus dem Biodieselsektor stehen die Kurse mittelfristig weiter unter Druck.

Die diesjährige Folienentsorgung findet am 20.+21.06.2023 in Brüggen, Boerholz 4, statt.

Bei der Abgabe von Folien ist bitte zu beachten, dass Folien getrennt gesammelt werden:

• Silofolie und Unterziehfolie
• Ballenstretchfolie
• Lochfolie
• Vlies
• Agrarfolienmix (Spargelfolien, Kulturschutznetze, Mulchfolien, weiteres auf Anfrage)

Weiter gelten die folgenden Annahmebedingungen:

• Die Ware muss bei der Abgabe besenrein bzw. von grobem Schmutz befreit sein.
• Des Weiteren dürfen keine Fremdstoffe wie Eisen, Holz, Reifen, Kerne und andere, vermischt sein.

Eine Anmeldung der Mengen unter Angabe der geplanten Abgabemenge in Kubikmeter ist wünschenswert: 02157-879715.