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39-2023

12.10.2023

Getreide

Für Raps und Weizen sind die Marktaussichten derzeit unterschiedlich. Der WASDE-Report wird am Donnerstag neue Zahlen zu den globalen Bilanzen liefern.

Nach dem Einbruch am 29. September haben ich die Weizenkurse an der CBoT in der vergangenen Woche wieder erholt. Am Donnerstag wird der WASDE-Report aus dem US-Agrarministerium einen aktualisierten Ausblick auf die Ernten 2023/24 geben. Spannend wird dabei die Frage, wie die Weizenernte in Argentinien und Australien bewertet werden.

Gestützt wurde der Getreidemarkt in den vergangenen Tagen von der Lage am Schwarzen Meer. Der Ukraine ist es zwar gelungen, den Export über die Tiefwasserhäfen im Westen des Landes wieder aufzunehmen, die Gefahr für die Schifffahrt bleibt aber groß. Ein türkisches Frachtschiff lief am Donnerstag in der Nähe eines rumänischen Schwarzmeerhafens auf eine Seemine und wurde leicht beschädigt. Auch die anhaltenden Angriffe Russlands auf die Häfen am Schwarzen Meer und an der Donau behindern die Exportbemühungen der Ukraine. Dies wirkt sich auf die Exportmengen aus, die seit dem Beginn des Wirtschaftsjahres um knapp ein Drittel unterhalb der Vorjahreslinie liegen.

Schwierig sind rund um das Schwarze Meer auch die Bedingungen für die Aussaat von Winterweizen. In Russland und der Ukraine fiel um September deutlich weniger Regen als erwartet. Das Defizit beträgt in einigen Regionen über 80%. Außerdem lagen die Tageshöchsttemperaturen regional um mehr als 10 Grad Celsius über den Durchschnittswerten. Der Start für die Weizenernte 2024 ist damit alles andere als optimal.

Hinzu kommen schlechte Nachrichten aus Australien und Argentinien, wo Trockenheit die Ernten gefährdet. In Argentinien zögern die Landwirte zudem mit dem Verkauf der Ware. Dies könnte die Exportfähigkeit des Landes in den kommenden Monaten beeinträchtigen. Auf dem afrikanischen Markt könnte das die Chancen für europäischen Weizen verbessern.

In Asien ist die Nachfrage für Weizen zuletzt bereits gestiegen, weil die Importeure in den kommenden Monaten mit steigenden Preisen rechnen. Die führte in Australien zu steigenden Exportpreisen. Nach der Einschätzung von Händlern haben die asiatischen Mühlen seit dem Jahresbeginn in der Erwartung weiter fallender Preise nur den vorderen Bedarf gedeckt. Nun zeichnet sich ein Umdenken ab, weil man in den kommenden Monaten mit einem knapperen Weltmarktangebot rechnet. 

Nachdem am Montag die Märkte auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in Israel und den Palästinensergebieten mit Risikoaufschlägen reagiert hatten, beruhigte sich der Markt Gestern wieder. Belastet wird der Markt nach wie vor durch ein großes russisches Getreideangebot. Laut Händlern soll Russland in einem Direktgeschäft Weizen an Ägypten verkauft haben. Auch die wiederauflebenden Getreideverladungen in den ukrainischen Exporthäfen wirken preismindernd. Weitere Frachtschiffe sind wohl auf dem Weg in ukrainische Tiefwasserhäfen.

 

Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hamas sorgten am Montag für deutlich steigende Rohölnotierungen, die aber kaum auf die Pflanzenölmärkte ausstrahlten. Die Agrarmärkte zogen im frühen Handel ebenfalls an, gaben die Gewinne aber schnell wieder ab. Beim Raps verhinderte der schwächere Euro höhere Verluste. In den USA wird gutes Erntewetter erwartet, was das Angebot auf dem physischen Markt steigern wird. Vom WASDE-Report, der am Donnerstag veröffentlicht wird, erwarten Händler eine leichte Kürzung der Erntemenge in den USA.

Dünger

An den Düngermärkten gibt es keine Neuigkeiten. Die Preise verlaufen bei fast allen Produkten seitwärts. Die Nachfrage aus Landwirtschaft aber auch im Handel ist sehr gering bis nicht vorhanden.

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