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Agrar-News der Raiffeisen Schwalm-Nette eG - 13.08.2024

13.08.2024

 

Düngemittel

Die gestiegenen Gaspreise verteuern die Herstellung von Stickstoffdüngern. Das veranlasst die Industrie zu einer Anhebung der Preise für N-Düngemittel.

Wer bis jetzt noch keinen Dünger vorgekauft hat, sollte sich überlegen, zumindest einen Teil der benötigten Frühjahrsmengen über einen Vorkauf abzudecken. Sprechen Sie die Kollegen auf den Lagerstellen an. 


Getreide

Der Weizenhandel in Paris wurde Ende der Woche von einer neuen Strategie-Grains-Prognose gestützt. Erwartet wird nun eine EU-Weichweizenproduktion von nur noch 116,5 Mio t, was deutlich unter den im Juli prognostizierten 122,3 Mio t liegt und damit 8,4% unter der Ernte 2023. Die erwartete Ernte in Frankreich liegt nun bei 25,6 Mio t, was einem Rückgang von 27% gegenüber dem Vorjahr und dem niedrigsten Stand seit 1986 entspricht. „Darüber hinaus berichten viele EU-Länder über Probleme mit der Kornqualität, insbesondere mit dem spezifischen Gewicht und dem Proteingehalt. Rumänien und Bulgarien sind die einzigen Länder, die in diesem Jahr Getreide von guter Qualität produzieren", heißt es weiter. In Deutschland wurde die Ernte auch in dieser Woche immer wieder durch teils heftige Regenfälle unterbrochen. Am letzten Mittwoch waren vor allem Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern betroffen und am Donnerstag Bayern und Baden-Württemberg.

Die geringere Produktion, die schleppende Nachfrage und die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen Herkünften werden voraussichtlich zu einem starken Rückgang der EU-Exporte in dieser Saison führen, die nun bei 26,9 Mio t liegen und damit 20% unter den für 2023/24 geschätzten 33,6 Mio t. Die schlechten Exportaussichten sind der Grund dafür, dass die Kurse an der Euronext nur eine schwache Reaktion zeigen. Der Markt geht davon aus, dass die Exportausfälle in der EU von anderen Ländern, wie den USA, Kanada, Australien und Argentinien kompensiert werden können.

Der Montagabend veröffentlichte WASDE-Report löste keine großen Marktreaktionen aus. Händler an der Euronext schauten eher auf den ägyptischen Weizentender der mit 3,8 Mio t deutlich größer ist als die sonst üblichen Mengen von rund 200.000 bis 800.000t. Die am Montag veröffentlichten Gebote zeigten einmal mehr, dass Weizen vom Schwarzen Meer auf dem nordafrikanischen Markt am wettbewerbsfähigsten ist. Die günstigsten Preise wurden für ukrainischen Weizen geboten.

Der WASDE-Report zeigte gegenüber dem Juli-Bericht eine Anhebung der globalen Weizenernte um gut 2 Mio t auf 789,28 Mio t. Größer geschätzt werden die Ernten in Australien (+1 Mio t auf 30 Mio t), in der Ukraine (+2,1 Mio t auf 21,6 Mio t), Kasachstan (+1,5 Mio t auf 16 Mio t). Aufgebessert wird die Bilanz auch durch eine Anhebung der globalen Angangsbestände um 1,37 Mio t auf 262,36 Mio t. Auf der anderen Seite sieht das USDA einen höheren Weizenverbrauch, der für 2024/25 nun bei 808 Mio t gesehen wird, das sind 4 Mio t mehr als im Juli-WASDE und 5 Mio EUR mehr als im Jahr zuvor. Die globalen Endbestände 2024/25 sieht das USDA nun bei 256,6 Mio t, das sind 620.000t weniger als im Juli. Insgesamt kann der WASDE so neutral angesehen werden und sollte dazu beitragen, weitere Kursverluste beim Weizen zu vermeiden.


Ölsaaten

Die schwachen Sojabohnenkurse in den USA belasten den Rapsmarkt ebenso wie die verhaltende Nachfrage in China, von der nicht nur Sojabohnen, sondern auch Palmöl betroffen ist. Zwar erholte sich Palmöl in Malaysia am letzten Freitag etwas, dennoch bilanzierte die Börse in Kuala Lumpur die dritte rote Woche in Folge. Mit einem Minus von 4,37% fiel der Verlust deutlich größer aus als in den beiden Vorwochen mit minus 1%. Auch kanadischer Canola in Winnipeg beendete die Woche mit Verlusten. Trotz der enttäuschenden Rapsernte in Europa gaben die Kurse an der Euronext nun schon die dritte Woche in Folge nach.  Der Preisanstieg beim Rohöl brachte nicht die erhoffte Unterstützung.

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